Münchener Sicherheitskonferenz

Eine Menge weltweiter Konflikte, das Aufkündigen des Atomwaffen-Abrüstungsvertrages, das Fehlen politischer Lösungen, eine tiefe Kluft zwischen Europa und Washington, das Fernbleiben Israels und Saudi Arabiens – die Münchener Sicherheitskonferenz, als weltweit wichtigster Ort für sicherheitspolitische Debatten und geheimen Kamingesprächen, war dieses Jahr eine ganz Besondere.

Für mich waren die persönlichen Begegnungen mit den „Playern“ der Weltpolitik faszinierend. Beispiele:

Nancy Pelosi, demokratische Oppositionsführerin und Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, sagte mir, dass trotz Donald Trump-Dominanz, noch ein anderes liberales Amerika existiert. Und im persönlichen Gespräch zeigte Sie sich stets freundlich und entspannt.

Ivanka Trump, Tochter und offizielle Beraterin des US-Präsidenten, trat zurückhaltend und stilvoll auf – politische Kommentare machte sie jedoch nicht.

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif, Vertreter eines für viele Weltkonflikte verantwortlichen Staates, war im Interview freundlich und verbindlich, doch auf dem Podium unnachgiebig in der Sache.

Interessant auch die Anwesenheit des Multimilliardärs George Soros – ein Strippenzieher. Seine Stiftungen unterstützen weltweit NGO’s und Bewegungen, die für eine offene und demokratische Zivilgesellschaft eintreten. Manchem Autokraten auf der SIKO ein Dorn im Auge.

Und schließlich der Vorsitzende der Sicherheitskonferenz, Botschafter Wolfgang Ischinger. Seit 2008 bringt er mit diplomatischem Geschick selbst verfeindete Akteure in München zum Dialog zusammen. Nur Israels Ministerpräsident und Saudi-Arabiens Regierung blieben fern. Letztere fürchtete wohl, wegen des brutalen und feigen Mordes an den saudisch-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.